Schwarz-Grün über Atommüll-Zwischenlagerung in Biblis einig

so titelt Radio FFH eine Meldung beim Kurznachrichtendienst Twitter.

Noch vor nicht allzu langer Zeit haben interessierte Kreise vor den immensen Gefahren der Atomkraft gerade im dichtbevölkerten Ballungsraum der Metropolregionen Rhein/Main/Neckar gewarnt.

In der Vergangenheit haben Anhänger dieser "interessierten Kreise" Millionen und aber Millionen Euro an Kosten verursacht, um zu verhindern, dass genehmigte CASTOR-Transporte in genehmigte Zwischenlager gebracht werden. Dabei wurden vorsätzliche Sachbeschädigungen und Körperverletzungen billigend in Kauf genommen und bagatellisiert.

Die gleichen Kreise wollen uns jetzt mit einem Achselzucken die Aufnahme dieser - nach ihrer eigenen Einschätzung - hochgefährlichen Fracht aufzwingen? Und dies in einem der am dichtesten bevölkerten Gebiete unseres Landes!

Schon dem Bau des ersten Zwischenlagers hatte die Gemeindevertretung von Biblis widersprochen. Dieser Widerspruch wurde von der anordnenden Behörde aufgehoben (letztlich auf Weisung des damals zuständigen Ministers Trittin).

Das zweite Zwischenlager für schwach radioaktive Abfälle hat die Gemeindevertretung im letzten Jahr befürwortet, weil dadurch der "schnelle Rückbau" der Kraftwerksblöcke ermöglicht wurde.

Bei der Zwischenlagerung gehe es lediglich um fünf Prozent zusätzlichen Abfalls in Biblis, meint der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion. Nur dass diese 5% hochangereichert, für die Endlagerung bestimmter Müll ist, verschweigt er.

Durch die Einigkeit in Wiesbaden wird vielleicht auch dieser schnelle Rückbau gefährdet, weil die Kapazitäten nicht ausreichen. Hinzu kommt, dass die bisherigen 30 Jahre lange Bemühungen nach der Suche eines Endlagers im letzten Jahr endgültig auf Anfang gestellt wurden. Mit der "ergebnisoffenen" Suche soll irgendwann neu begonnen werden. Sicher ist nur, dass dann die derzeit verantwortlichen Akteure zumindest nicht mehr im Amt sind. So könnte der unbedarfte Leser den Eindruck gewinnen: "Nach mir die Sintflut". Verantwortungsvolles Handeln geht anders!

Ebenso dramatisch wird sich die aktuelle Diskussion auf unsere Bemühungen einen Strukturwandel in der Gemeinde herbeizuführen, auswirken.

Weder Gewerbe noch junge Familien werden sich auf ein solches Vabanque-Spiel einlassen. Beides brauchen wir aber, um auch künftig eine lebens- und liebenswerte Gemeinde im Mittelpunkt der Metropolregion Rhein/Main-Neckar zu sein.

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